www.biologo-online.de Dr. Inge Steinmetz Dipl.-Biol. Sandra Hülse Dipl.-Biol. Urs Frohnes Dipl.-Biol. Andrea Mohrenweiser

Veranstaltungsbeispiele

Beispiel Baustein: Eichhörnchen
Aufgeregt kommen gleich die ersten Kinder auf mich zu und wollen unbedingt wissen, was ich da wohl unter der großen, blauen Plastiktüte versteckt habe. Das ist eine Überraschung für Euch und wird jetzt nicht verraten. Als dann alle Kinder im Kreis sitzen, zeige ich ihnen angeknabberte Nüsse, Zapfen und Vogeleier und lasse sie raten, welches Tier das wohl alles frisst. Ziemlich schnell kommt auch die richtige Antwort: ein Eichhörnchen. Nun bekommt jedes Kind von mir ein großes Foto von einem Eichhörnchen, damit sie es sich genauer angucken können. Alle sind sich einig, dass man ein Eichhörnchen vor allem am brauen Fell, den spitzen Ohren und dem buschigen, großen Schwanz erkennen kann. Aber wozu brauchen Eichhörnchen denn ihren Schwanz? Und wo leben sie?

Um diesen Fragen auf den Grund zu gehen, hole ich das Eichhörnchen-Präparat unter der blauen Tüte hervor und jedes Kind bekommt die Möglichkeit es einmal ganz aus der Nähe zu betrachten. Da fallen manchen Kindern die Krallen und die langen Schneidezähne auf. Die Zähne braucht das Eichhörnchen natürlich zum Knacken der Nüsse und zum Knabbern an den Zapfen. Und mit den Krallen kann es sich an den Bäumen festkrallen, um daran hochzuklettern. Eichhörnchen leben also auf Bäumen und fressen Nüsse und Zapfen.
Das Knacken der Nüsse müssen die jungen Eichhörnchen aber erst lernen. Angeboren ist ihnen nur das Drehen der Nuss und das Nagen, aber wie bekommt man sie nun auf? Durch häufiges Probieren lernen die Eichhörnchen dann mit der Zeit wie und wo sie knabbern müssen, um die Nuss dann spalten zu können. Dieses Drehen und Nagen an der Nuss spielen wir jetzt alle mit einem Luftballon als Nuss nach.
Irgendwann fällt einem Kind ein, dass Eichhörnchen ja Vorräte anlegen. Davon haben die meisten Kinder schon mal was gehört. Das machen die Eichhörnchen, damit sie im Winter immer etwas zum Fressen haben, denn sie machen ja keinen Winterschlaf. Ich hole ein paar kleine Tüten Gummibärchen heraus und fange an sie im Raum zu verstecken. Eichhörnchen verstecken ihre Nüsse am liebsten an Wurzeln, in Astgabeln oder unter Bäumen und müssen sie dann irgendwann später wieder finden. Also erzähle und frage ich nach dem Verstecken weiter, denn die Suche kommt erst am Ende.
Wo wohnen denn Eichhörnchen genau? Dafür habe ich ein Foto von einem Eichhörnchennest mitgebracht. Es sieht fast aus wie ein Vogelnest, nur mit Dach und zwei Ein- bzw. Ausgängen. Die zwei Eingänge sind auch sinnvoll, weil das Eichhörnchen so einen Notausgang hat, wenn sich ein Feind anschleicht.
Nun aber zurück zum Schwanz. Dieser ist nämlich multifunktional und zu ganz vielen Dingen wichtig. Er dient dem Eichhörnchen als Fallschirm, aber auch zum Lenken und Balancieren, sowie als Sonnen- oder Regenschutz.
Zum Schluss dürfen die Kinder die versteckten Gummitiere suchen und merken dabei meist sehr schnell, dass man sich so viele Verstecke gar nicht merken kann. Die Eichhörnchen können das auch nicht immer, aber dafür haben sie ihre gute Nase, mit der sie die Nüsse erriechen können.

Beispiel Ausflug: Spurensuche
Pünktlich um 9:30 Uhr höre ich die Gemeinschaftsklasse der Stufen 1-3 in den Rehbergen ankommen. Nach einer kurzen Begrüßung und der Vorstellung des Programms für den Vormittag fällt den ersten Schülern gleich der Holzkasten oben im Baum auf. Es ist ein Fledermauskasten. Bei genauerem Blick in die anderen Bäume um uns herum, entdecken die Kinder auch noch mehrere Vogelnistkästen. Warum bauen Menschen eigentlich solche Nist- bzw. Schlafkästen für die Tiere? Schnell wird den Schülern klar, dass gerade Fledermäuse nur noch schwer einen ungestörten Platz zum Schlafen finden, da in den Häusern kaum mehr Löcher oder Spalten sind und auch tote Bäume meist gefällt werden. Und auch Vögel finden in den Nistkästen ungestörte Brutplätze, vor allem dort, wo dichte oder hohe Vegetation fehlt.

Bevor die Spurensuche im Volkspark Rehberge dann richtig losgeht, überlegen die Schüler zusammen, was wir denn so für Tierspuren finden könnten. Da fällt den meisten sofort ein Fuß- bzw. Pfotenabdruck oder eine Feder ein. Nach etwas Überlegen kommen dann auch Ideen wie z.B. Kot, Nester oder angeknabberte Nüsse. Mit diesen Informationen im Kopf und einer Tüte in der Hand, geht es nun richtig los. Kreuz und quer wird aufmerksam gesucht und alles Gefundene wird in den Tüten gesammelt. Einige Entdeckungen werden gleich von allen bestaunt und besprochen. Diese Klasse hat wirklich viel entdeckt: ein Mäuseloch, einen Maulwurfhügel, eine Wildschweinspur, eine Katzenspur, Hundekot und vieles mehr. Die Schüler sind ganz begeistert und suchen immer weiter.
Nach einer kleinen Frühstückspause kommen wir zu einem Eichhörnchen-Fressplatz. Unter einem Nadelbaum liegen ganz viele Schuppen der Zapfen am Boden und wenn man genau hinsieht, liegen dazwischen die abgenagten Zapfen herum. Als nächstes kommen wir an einer Spechtschmiede vorbei. Was ist das denn, wollen die Kinder wissen. An diesem Baum klemmt ein Specht Zapfen, die er fressen möchte in eine Astgabel, damit er besser daran fressen kann und sie ihm nicht wegrutschen. Es ist also der Fressplatz von einem Specht, wie wir an den vielen angefressenen Zapfen unter dem Baum erkennen können. Und die sehen ganz anders aus als die angeknabberten Zapfen der Eichhörnchen.
Nun gehen wir zu einer kleinen Lichtung und breiten dort unsere ganzen Schätze aus, die wir in den Rehbergen gefunden haben. Es kommen angeknabberte Eicheln, Zapfen, Blätter, Äste, Rinde, aber auch Federn, Fell und Schneckenhäuser zum Vorschein. Das sind wirklich viele Tierspuren, die wir da gefunden haben!
Vom Mittagessen gestärkt machen wir zum Abschluss noch ein paar Spiele. Nach einem Fangspiel sollen die Kinder nacheinander verschiedene Tiere pantomimisch darstellen und die anderen Kinder müssen es erraten.
Am Ende gibt es noch ein Suchbild auf dem verschiedene Tierspuren versteckt sind. Doch für die Schüler ist es nun kein Problem mehr, sie alle zu finden.

Beispiel Spielfest: ZOOlympiade:
Am Morgen fangen wir im kleinen Goethe-Park, der südlich an den Rehberge-Volkspark grenzt die acht gewünschten Stationen (Sprint, Kraft, Tastsinn, Sehen, Hochsprung, Geschicklichkeit, Atmen und Riechen und Vogelleistungen) aufzubauen. Gegen Mittag kommen die ersten Helfer und Eltern der Kinder, die die Stationen betreuen sollen und werden von uns in die einzelnen Stationen eingewiesen und mit den Laufzetteln und Urkunden vertraut gemacht. Einige Eltern probieren gleich einige Stationen selbst aus und informieren sich über die aufgehängten erklärenden Bilder.
Dann kommen die Kinder, Eltern und Erzieherinnen und zuerst wird ein großes Picknick ausgebreitet. Danach verteilen sich die Helfer auf die verschiedenen Stationen und die ZOOlympiade wird offiziell eröffnet. Die Kinder gehen in Begleitung eines Elternteils oder allein mit ihren Laufzetteln von Station zu Station.
An der Station "Sehen" dürfen die Kinder wie ein Schwein oder Igel sehend einen Parcours ablaufen, danach mit Insektenaugen und zuletzt mit den eigenen Augen. Zum Schluss dürfen sie noch wie ein Chamäleon gleichzeitig in unterschiedliche Richtungen schauen. Alle genannten Tiere werden den Kindern durch Bilder gezeigt.

Die Vogelleistungen werden in Form von möglichst lange auf einem Bein stehen, wie ein Flamingo, einen Bastfaden mit drei Fingern an einen Zweig binden, wie ein Webervogel und Kerne knacken wie ein Papagei, abgefragt.
An der Station "Kraft" dürfen die Kinder zuerst versuchen wie ein Elefant einen Baum umzuziehen, welches sie glücklicherweise auch durch Zusammenarbeit nicht geschafft haben. Danach tragen sie unterschiedlich schwere Gewichte.
Die Geschicklichkeitskästen sind den Spielgeräten der Menschenaffen in Zoos nachempfunden. Mit Hilfe eines Stabes müssen die Kinder eine Tüte Gummitiere durch den Kasten bis hin zur einzigen Öffnung dirigieren, durch die die Tüte passt.

Nicht nur die Kinder, auch die Eltern und Erzieherinnen nehmen mit großem Spaß an den Stationen teil und vergleichen sich mit den Leistungen der Tiere.
Als alle Kinder die Stationen durchlaufen haben, werden die Laufzettel eingesammelt und die Urkunden ausgefüllt. Zum Abschluss der ZOOlympiade werden die Urkunden dann feierlich an die Kinder übergeben.